Ich bin einer der letzten, der aufsteht. Egal. Bereits um 6:30 hatte eine der Amerikanerinnen eine Decke im Zimmer ausgebreitet und Gymnastik gemacht. Robin und die anderen sind schon los.
Um 8 quäle auch ich mich aus dem Bett.
Die Füße sind top, nur mein rechtes Schienbein schmerzt höllisch. Ich kann kaum auftreten. Aber mit jedem Schritt wird es minimal besser.
Als ich zum Frühstück gehe, kann ich einigermaßen humpeln. Nach dem Frühstück sage ich noch der süßen Miezekatze Tschüss. Zum Abschied turnt sie auf mir herum, wie schon im letzten Jahr.
Dann humpel ich los. Mit 2 Stöcken geht es. Ich laufe mich langsam ein. 20 km werde ich schon schaffen.
Es ist neblig und kühl. Um 9:45 Uhr bin ich in Portomarin.
Ich kaufe in einem Supermarkt Proviant für den Tag. Erstaunlicher Weise hat der Supermarkt offen, obwohl Sonntag ist.
Ich komme mit dem Schienbein ganz gut klar. Ich darf die Muskeln im rechten Fuß und im Schienbein nicht anspannen. Ich schleuder den Fuß quasi nur nach vorne und "klatsche" ihn auf die Erde. Geht gut.
In einer Bar gibt es ein Bocadillo mit "Bacon y Queso".
Lecker lecker.
Ein kleiner Junge sitzt mit seinem Vater in der Bar und spielt Karten. Wie ich später erfahre ist er erst 5 Jahre alt und läuft mit seinem Vater den Camino.
Ich höre zum ersten Mal in diesem Jahr beim Wandern Musik auf Kopfhörer.
Tommy Emanuell spielt Gitarre. Ich checke in der Herberge Casa Molar in Ventas de Naron ein.
Das übliche Prozedere beginnt :
Duschen, waschen, auspacken.
Endlich lerne ich auch mal wieder eine deutsche kennen : Birgit
Und während ich mit Christine telefoniere, sehe ich plötzlich Christiane, die auch gerade eingecheckt hat.
Sie hat trotz ihrer abklingenden Erkältung viele Kilometer gut gemacht.
Zur Begrüßung gibt es erstmal Cerveza con limon.
Bei der Gelegenheit erzählt mir Birgit, das sie nur 6,5 Kilos im Rucksack hat und den als Handgepäck mit im Flieger hatte.
Das muss ich auch schaffen.
Nächstes Jahr.
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