Sonntag, 27. Oktober 2013

Erste Vorbereitungen und Planungen für das Jahr 2014 - Camino del Norte

Jetzt bin ich circa 2 Wochen wieder zurück in Deutschland.

Mein Rucksack steht schon wieder startbereit neben meinem Schreibtisch.
Circa 7,5 kg schwer.
Ich habe das Gewicht reduziert, in dem ich nach meiner Rückkehr alles ausgeräumt habe.
Und dann habe ich alle Dinge, die ich nicht benutzt habe, aussortiert.
Ausserdem werde ich 2013 den leichten Seidenschlafsack mitnehmen, und nicht mehr den grossen XL-Schlafsack. Das allein macht circa 800g Gewichtsersparnis aus.
Mein Deuter ACT-Lite 40+10 fällt jetzt zusammen, da er nur zu 2/3 gefüllt ist.

Mein Ziel ist es vorraussichtlich nach Bilbao zu fliegen, und von dort den Bus nach Irun zu nehmen.
Dann geht es auf dem Küstenweg nach Westen.
Wann im Jahre 2014 es los geht weiss ich noch nicht.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Der Rückflug

Um 6 fängt mein Smartphone leise an Musik zu spielen. Ich schalte das Licht an.
Eigentlich wollte ich noch duschen, aber das blase ich ab. Ich schmeisse mir eine Ladung Wasser ins Gesicht, und ziehe mich an.
Dann esse ich noch 2 Joghurt und ein am Vorabend belegtes Brötchen.
Wie geplant verlasse ich um 6:45 Uhr das Hotel, und gehe in den strömenden Regen. 5 Minuten später stehe ich mit einigen anderen Pilgern an der Haltestelle "Plaza Galicia" , wo der Bus "Aeropuertos" abfährt.
Der Bus bringt mich im Dauerregen für 3€ in circa 40 Minuten zum Flughafen von Santiago de Compostela.
Das Einchecken klappt fast problemlos.
Der Rucksack kommt wieder in einen stabilen Müllbeutel, und wird dann am Schalter aufgegeben.
Ich bekomme die Bordkarte für den Flug Santiago-Barcelona, die Bordkarte Barcelona-Hamburg rückt die Dame am Schalter allerdings nur auf Nachfrage heraus.
Ich habe übrigens bei Iberia gebucht, durchgeführt wird der Flug aber von Vueling.

Der Flug läuft glatt. Wir starten mit 5 Minuten Verspätung, aber den Anschlussflug in Barcelona wird problemlos erreicht.
Um 14:40 landet der Flieger in Hamburg.
Wenig später nehme ich meinen Rucksack in Empfang.

Zwischen Terminal 1 und 2 fährt der Kielius ab, an Haltestelle B.
Es ist 15:08 Uhr. Pech gehabt : der Bus ist vor 3 Minuten abgefahren, also muss ich eine Stunde warten, was ich mir mit einem Milchkaffee versüßen.
Pünktlich kommt der Kielius-Bus. Mich kostet das Kombiticket 28€.
D. h.  Bus zum Hauptbahnhof Kiel, und dann mit dem Taxi nach Heikendorf.

Montag, 14. Oktober 2013

Mein vorläufiges Fazit der Pilgerung

Wenn ich in den letzten Jahren am Ende meiner Pilgerreise war, wäre ich am liebsten gleich weiter gelaufen.
Dem ist diesmal nicht so. Momentan bin ich "satt".
Der Camino Frances hat im Moment seinen Reiz für mich verloren.
Wen wundert es. Denn alleine den Abschnitt "Leon - Santiago" bin ich schon 4 mal gelaufen.
Aber das kann in 1 oder 2 Monaten bestimmt schon wieder ganz anders sein.
Eher lockt mich jetzt der Camino del norte, der Küstenweg. Aber erst nächstes Jahr. Und dann mit höchstens 7 kg im Rucksack.
In diesem Jahr haben die Schnarcher mich extrem genervt. Ich kann mich wirklich an keine Nacht erinnern, in der ich nicht von einem oder mehreren Schnarchern mehrmals geweckt worden bin.
EXTREM viele englischsprachige Pilger, vor allem Amerikaner. Oprah Winfrey und Martin Sheen (The way) sei dank. Ohne Englischkenntnisse ist man total isoliert. Allerdings muss ich nochmals sagen, dass die Amerikaner sehr nett und locker sind.
Fazit wird fortgeführt......

14.10.2013 - letzter Tag in Santiago

Meine Übelkeit ist wieder weg. Jetzt habe ich Hunger. Also auf in die Altstadt und ein Restaurant suchen, das Platos Combinados anbietet.
Danach noch eine Tarta de Santiago gekauft und ein kleines Mitbringsel für Christine .
Zu meiner großen Freude treffe ich noch Julia und Peter, die Gestern angekommen sind.
Peter ist ganz stolz, denn immerhin hat er kaputte Gelenke.
Dann kurz in den Supermarkt und etwas fürs Frühstück einkaufen. Danach geht's ins Hotel.
Nach dem Duschen und einer kurzen Ruhepause entschließe ich mich doch noch eine Runde durch die Altstadt zu drehen.
Es ist halb 8 und es hat zu regnen begonnen.
Als ich an der Kathedrale ankomme, giesst es wie aus Eimern.
Naja, mache ich halt noch ein paar Regenfotos. Ich trinke dann noch ein Cerveza con limon und esse ein paar Croquettas.
Dann streune ich noch eine halbe Stunde durch die Straßen und mache ein paar Street-Fotos von Santiago.
Danach ab ins Hotel,  mit Christine telefonieren und ins Bett.
Ich muss Morgen um 6 aufstehen.
Gute Nacht.

14.10.2013 - von Finisterre nach Santiago de Compostela

Um halb 9 stehe ich auf. Mein ganzes Bett ist total zerwühlt.
Zuerst packe ich meinen Rucksack. Passt alles locker hinein.
Dann gehe ich erst mal zum Frühstück. Etwas Aufschnitt und Butter bleiben übrig.
Dann setze ich mich noch in den Wintergarten mit Blick auf das verhangene Finisterre und trinke die letzte Flasche Shandy leer (Cerveza con limon).
Kurz nach 10 gehe ich dann voll bepackt ins Dorf.
Ich mache noch eine letzte Runde am Hafen, und dann setze ich mich noch in ein Restaurant mit Hafenaussicht und trinke einen letzten Café con leche.
Ich kann von dort auch die Busstation genau sehen, und dort sammeln sich immer mehr Pilger.
Eine halbe Stunde vor Abfahrt des Busses geselle ich mich dazu.
Der Bus soll um 11:45 Uhr abfahren, trifft aber erst um 11:40 Uhr ein. Dann erst alles aussteigen, der Bus fährt weg zum Wenden, und erst um kurz vor 12 dürfen wir einsteigen. Erst die Leute mit Tickets, dann die Barzahler. Um 12:05 geht's dann Richtung Santiago.
Der Bus ist zur Hälfte gefüllt. Die Fahrt geht wieder kurvenreich am Atlantik entlang durch kleine Dörfer und bergauf bergab. Leider wird mir diesmal etwas übel. Tief durchatmen und entspannen, sage ich mir. Ich höre etwas Musik und Max Uthoff. Ich döse dabei etwas weg. Als ich wieder aufwache fühle ich mich besser.
Nach knapp 3 Stunden erreichen wir Santiago. Ich erwische gerade noch eine Buslinie 5,  die die Richtung "Vite > Plaza de Galicia" fährt.
15 Minuten später bin ich im Hotel Windsor. Ich bekomme dasselbe Zimmer wie zuletzt.

Sonntag, 13. Oktober 2013

13.10.2013 - Letzter Abend in Finisterre

Ich habe gerade noch einmal den Strand nach Muscheln abgesucht. Es ist gerade Ebbe.
Ein paar grosse habe ich noch gefunden.
Dann geht es ins Hotel.
Der Rucksack wird gepackt, und noch ein paar Sachen weggeschmissen, die ich nicht mehr brauche, z. B. verschlissene Einlagen.
Dann packt mich der Hunger.
Ab ins Dorf. Ich grase alle Restaurants am Hafen ab. Fast nur Fisch. Nach dem ich 2 mal die Karten aller Restaurants gelesen habe, entscheide ich mich für das "Lorca Calafigueira". Die Karte gefällt mir am besten.
Als Vorspeise bestelle ich Chipirones a la plancha, als Hauptspeise Lenguado a la plancha (Seezunge).
Ein teurer Spaß, aber es ist mein letzter Abend in Finisterre.
Und es lohnt sich, denn es schmeckt super.
Übrigens :
Meine Kamera hat seit heute Mittag auch Urlaub. Ich habe einfach mal keine Lust das Ding immer mitzuschleppen. Daher gibt es momentan nur Handyfotos.
Auch die Nachtaufnahmen in Finisterre habe ich mit dem Handy gemacht. Ich bitte daher die Qualität zu entschuldigen.

13.10.2013 - ein Tag in Finisterre

Als ich um halb neun aufstehe, ist es sehr kühl und bedeckt.
Ich mache erst mal in Ruhe Frühstück.
Zuerst gehe ich an den Hafen, und mache ein paar Fotos.
Danach geht es Richtung Strand. Ich hoffe ein paar kleine Jakobsmuscheln zu finden.
Schnell werde ich fündig.
Kurz vor dem Ende des Strandes fängt es heftig an zu regnen.
Also Regenjacke an und zurück ins Hotel.

12.10.2013 - Faro Finisterre - der Leuchtturm

Um 18 Uhr gehe ich Richtung Leuchtturm. Ob ich einen richtig schönen Sonnenuntergang zu sehen bekomme, dass weiß ich noch nicht. Ich werde sehen.
Als ich nach 3 km am Leuchtturm ankomme, stehen dort bereits viele Autos. Viele Fotografen stehen bereit, um die schönsten Momente festzuhalten.
Ich versuche das beste aus dem Licht zu machen.
Ein Spanier macht noch ein Foto von mir am 0km Stein.
Nach Sonnenuntergang geht es zurück ins Hotel, wobei mir die am Vortag gekaufte Petzl-Kopflampe hervorragende Dienste leistet.
Erstaunlicherweise macht mir mein Schienbein keinerlei Probleme.
Ich skype noch mit Christine, dann geht es ins Bett.

12.10.2013 - Auf nach Finisterre

Ich schlafe bis halb neun.
Als ich aus dem Fenster schaue,  gibt es einen Schock  :
Es ist bedeckt und kühl.
Die Vorhersage ist auch nicht berauschend :
Kühl und regnerisch.
Um kurz vor 10 verlasse ich das Hotel und gehe zur Bushaltestelle am Plaza de Galicia. Von hier fährt die 5 für 1€ zum Busbahnhof.
Um halb 11 bin ich bereits da und kaufe mir am Castromil-Schalter eine Fahrkarte für den Monbus nach Finisterre. Kostet circa 13 €.
Ich muss noch mal auf die toilette,aber dazu kommt es nicht. die 4 toiletten auf dem herrenklo sind in einem katastrohalen zustand. keines hat eine klobrille, die türen lassen sich nicht verriegeln, und auch sonst machen sie einen abstossenden eindruck.
Was in deutschland ein skandal in der lokalpresse wäre, scheint hier niemanden zu stören. 
Mich schon, also auf zum bus.
Auf dem Weg zum Bus kommt mir Christiane entgegen. Sie kommt gerade aus Finisterre und fliegt heute nach Hause. Schade.
Der Bus ist ein Doppeldecker und ich setze mich gleich oben in die Mitte, um eine gute Aussicht zu haben. Die Platzkarte sagt zwar etwas anderes, aber die Spanier sehen das eh nicht so eng.
Die Fahrt dauert circa 3 Stunden, da der Bus über Muros fährt. Dafür fährt er bestimmt 1 1/2 Stunden an der interessanten Küste entlang.
Um 15  Uhr sind wir in Finisterre.
Ich gehe gleich zum Hotel. Da niemand vor Ort ist, rufe ich die angegebene Nummer an. Mir gelingt es mit einem Gemisch aus Englisch und Spanisch meine Situation zu schildern, und 5  Minuten später kommt die Chefin des Hauses angefahren. Weitere 5 Minuten später bin ich im Zimmer. Super sauber, genug Platz, kleiner Balkon mit Aussicht auf den Hafen.
Ich dusche erstmal, dann wird gegessen, und dann geht es langsam Richtung Leuchtturm.
Faro Finisterre :  Ich komme !

11.10.2013 - Ein Abend in Santiago

Ich habe heute die Mittagsmesse besucht.
Als ich am Nachmittag durch die Stadt schlendere,  lacht mich die Pilgerin an, die ich heute Morgen in Pedrouzo wieder in die Herberge herein gelassen habe. Wir gehen eine gute Stunde durch die Gassen und landen dann noch in der Kathedrale. Sie erzählt mir, dass sie bei ihrer Ankunft am Apostelgrab wie ein Schlosshund geweint hat. Also eine tiefgläubige Katholikin. Sie fragt mich, ob ich schon gebeichtet habe. Ich verneine, da ich ja von der evangelischen Konkurrenz bin.
Leider fährt sie Morgen früh schon wieder zurück nach Deutschland.
Abends um 19:30 wird dann auch der Butofamero geschwungen.
Als ich nach der Pilgermesse noch durch die Gassen  von Santiago streife, entdecke ich noch einen kleinen Laden mit Outdoor-Equipment. Und die haben tatsächlich eine Kopflampe von Petzl im Sortiment. Die könnte mir in Finisterre gute Dienste leisten, und sie kostet nur 19 €.
Zur Info : Petzl ist der Marktführer bei hochwertigen Kopflampen.
Ausserdem ein schönes Andenken an Santiago.
Danach treffe ich mich noch mit Eckart auf ein Abschiedsbier.
Eigentlich wollen wir in eine Tapas Bar. Jedoch sind die 2 Bars, die wir besuchen, so voll, dass wir uns doch in ein normales Restaurant begeben.
Das Essen ist so durchschnittlich wie überteuert. Aber danach gibt es noch ein Cerveza in einer kleinen Bar.
Eckart wird Morgen zu Fuß nach Finisterre gehen, ich nehme den Bus.
Um Mitternacht bin ich im Hotel und packe noch den Rucksack für Morgen.
Gute Nacht.

Samstag, 12. Oktober 2013

Vorsätze für das nächste Mal

Wenn ich denn nächstes Jahr wieder gehe, was wird dann anders ?

1. Rucksack wird leichter
     ( ganz neue Idee  ;-)  )

2. Ich gehe langsamer als sonst
    ( schont Füße und Gelenke)

3. Ich gehe nicht wieder die Strecke Leon-Santiago

4. Ich muss eventuell einen anderen Laufstil lernen   
    (körperschonender)

Liste wird fortgeführt.....

Donnerstag, 10. Oktober 2013

14. Etappe - 10.10.2013 - nach Santiago de Compostela

Ich habe gut geschlafen, relativ gut. Ein paar Schnarcher waren wieder da, aber dies war meine letzte Nacht in einer Herberge dieses Jahr.
Ich habe mich für 2 Tage im Hotel Windsor in Santiago de Compostela eingemietet. Soll sehr nett sein.
Dann geht es für 2  Tage nach Finisterre, wo ich ein "Superior Doppelzimmer mit Meerblick" gebucht habe. Ich bin mal gespannt.
Zurück zum heutigen letzten Etappentag.
Ich stehe um halb 8 auf und bin damit einer der letzten. Egal, ich muss nicht um 12 in der Pilgermesse sein, da gehe ich Morgen hin. Und ein Bett muss ich auch nicht erkämpfen, das ist reserviert.
Also frühstücke ich in Ruhe.
Der Kaffee aus dem Automaten schmeckt abstossend. ich schütte ihn weg. Währenddessen sehe ich eine Pilgerin, die zur Prüfung des Wetters vor die Tür geht. Ob sie wohl ahnt, das die Tür nur von innen zu öffnen ist. Nein, und sie rüttelt verzweifelt von aussen an der Tür.
Ich erbarme mich und lasse sie wieder herein. Wir müssen beide herzlich lachen.
Dann verlasse ich als einer der letzten die schöne Herberge "Porta de Santiago" in Pedrouzo.
Es ist um 8 immer noch stockdunkel. So laufen ich mit ein paar anderen Pilgern mit Taschenlampen durch den finsteren Wald.
Nach dem wir den Wald verlassen haben,  geht die Sonne langsam auf.
Viel mehr gibt es auch nicht mehr zu berichten.
Die Bebauung wird dichter, Santiago beginnt. Wir passieren den Flugplatz. Ich passiere einen kleinen "Wachhund", der sich fürchterlich über mich freut, und sich begeistert tätscheln lässt.
Nach einer kurzen Pause am Monte do Gozo geht es durch die Innenstadt zur Kathedrale.
Ich gehe nach einer kurzen Pause weiter zum Hotel, und treffe unterwegs noch Eckart, und wir tauschen noch kurz die Telefonnummern aus, um uns noch mal zu verabreden.
Jetzt geht es erstmal unter die Dusche.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

13. Etappe - 9.10.2013 - nach Pedrouzo

Ich fühle mich am Morgen nicht gut. Habe immer noch keinen Appetit. Bin Müde und hungrig.
Trinke einen Kaffee und esse ein Croissant. Dann gehe ich los.
Mache in Arzua kurz Pause.
Ich hole ein altes Brot aus dem Rucksack und kaue drauf rum.
Habe auch nicht viel Lust zu fotografieren.
Das Schienbein geht so, man läuft sich ein.
Gehe in Pedrouzo in die Herberge Porta de Santiago.
Nach dem Duschen gehe ich ins Che4 und bestelle eine Platos Combinados, Pommes mit Croquetten und Schnitzel.
Esse auch brav alles auf.
Habe wohl wieder Appetit.
Noch kurz Proviant für den nächsten Tag besorgen, mit Christine telefonieren, Blog schreiben und ab ins Bett.
Gute Nacht, hoffe heute besser schlafen zu können.