Montag, 30. September 2013

05. Etappe - 1.10.2013 - Teil 1 - Richtung Villafranca

Die Nacht ist unruhig. Das Zimmer ist zu warm. Ich lasse das Fenster offen. Trotz Stöpsel werde ich manchmal von Autos geweckt.
Das Zimmer übrigens ist aus der Sicht eines Pilgers sehr gut, aus der Sicht eines deutschen jedoch renovierungsbedürftig.
Egal, das Bad ist in Ordnung, das Bett auch.
Um halb 7 stehe ich auf. Ich stelle beim Blick aus dem Fenster fest, dass die Meteorologen diesmal Recht behalten :  es regnet heftig !  Prost Mahlzeit.
Auf zum Frühstücksbuffet. Die Dame am Empfang sagte Gestern, das ich jederzeit ab 6 frühstücken könne. Zumindest glaube ich das verstanden zu haben.
Jedoch sieht es nicht danach aus. Das Buffet steht schon bereit, aber alles ist noch abgedeckt. Eine Mitarbeiterin sagt mir, dass das Buffet erst um 8 öffnet. Trotzdem darf ich mich bedienen.

04. Etappe - 30.9.2013 - Teil 1 - ich MUSS nach Ponferrada !

Ich habe heute Abend etwas getan, was ich nie tun wollte, und wofür ich mich schäme :
Ich habe verbindlich ein Hotelzimmer in Ponferrada gebucht !
Ich möchte übermorgen unbedingt in Villafranca übernachten. Von Molinaseca wäre mir das aber zu weit. Ponferrada ist genau richtig. Aber es gibt ein Problem  :
Ich hasse die Riesenherberge in Ponferrada !
Also verweile ich eine Nacht im Hotel.  Für 36 €. Dank  Booking.com.
Das heisst, ich kann morgen den ganzen Tag trödeln, auch mal schön. Trödeln auf circa 35 km.

04. Etappe - 30.9.2013 - Teil 2 - Bis Ponferrada

Um 7 kämpfe ich mich aus dem Bett. Meine Füße sind ok, aber mein linkes Knie schmerzt.
Als ich in den Innenhof der Herberge komme, traue ich meinen Augen nicht :  blauer Himmel !
Die meisten Pilger sind schon auf dem Weg. Auch Bärbel ist schon um 6 gestartet. Da ich aber ein Zimmer in Ponferrada reserviert habe, lasse ich es ruhig angehen.
Ich mache mir ein Bocadillo und bestelle einen Kaffee.
Als der Schlafsaal fast leer ist packe ich meine Sachen und mache mich auf den Weg.
Zum ersten Mal auf meiner Wanderung benutze ich beide Wanderstöcke, da mir der Anstieg bekannt ist.  Um 8  Uhr 20 verlasse ich Rabanal. Die Sonne geht gerade auf.
Ich mache ein Foto und merke, das etwas nicht stimmt :  die roten Linien im Sucher meiner Kamera sind weg. Alles funktioniert wieder einwandfrei. Naja, soll mir recht sein. Trotzdem werde ich mich nach dem Urlaub an Olympus wenden.
Meine Füße sind heute gut drauf. Mein linkes Knie tut auch nicht mehr weh.
In strahlendem Sonnenschein erreiche ich Foncebadon.
Ich mache aber keine Pause, denn ich beabsichtige um 14 Uhr in Molinaseca zu sein.
Ich freue mich, dass die
Wettervorhersage sich so geirrt hat. Kurz nach 10 stehe ich am Cruz de Ferro . Ich Volltrottel habe doch tatsächlich keinen Stein von zu Hause mitgebracht.
Dann habe ich zumindest einen Grund wiederzukommen.
Ich kann aber endlich mein Reisestativ und den Funkauslöser einsetzen.
Was mir auffällt ist, dass ich das erste mal auf einer Etappe mehrere Deutsche kennenlerne.
Fast ärgert es mich etwas, dass ich das Hotel gebucht habe. Denn alle wollen nur bis Molinaseca. Also werde ich sie kaum wiedersehen. Auch die zwei sehr sympathischen Amerikanerinnen, die ich auf dem Weg, bzw. kurz vor Molinaseca kennengelernt habe, gehen nicht bis Ponferrada, schade.
Danach geht es weiter durch Manjarin.
Wen es interessiert :  Tomas lebt !
In El Acebo lasse ich mir ein Bocadillo con Jamon zubereiten und trinke 2 Dosen Kas Limon.
Bei der Gelegenheit stelle ich fest, dass mein linker Ballen unter dem grossen Zeh etwas gereizt ist. Bekomme ich eine Blase ?  Bloss nicht. Ich creme etwas Traumeel auf die Stelle und wechsle die Einlage im linken Schuh gegen eine andere orthopädische Einlage. Danach geht es besser.
Ich hole jetzt auch endlich meine Sonnenbrille aus dem Rucksack, zum ersten Mal in diesem Urlaub.
Es geht weiter nach Molinaseca. Dort treffe ich aber nicht um 14 Uhr, sondern erst um 15 Uhr 30 ein !
Hat die Hitze ihren Tribut gefordert, oder habe ich einfach getrödelt.
Ich weiss es nicht, ist auch egal. Auf jeden Fall gehe ich in einen kleinen Supermarkt und kaufe 0,5 Liter Trinkjoghurt, 0,5 Liter Cola und einen Liter Mineralwasser.
5 Minuten später habe ich nur noch 0,5 Liter Mineralwasser, den Rest habe ich vertilgt.
Die nette sympathische Amerikanerin, die ich auf dem Weg vor Molinaseca kennengelernt hatte kommt vorbei, während ich die Flüssigkeit in mich hinein schütte. Sie fragt mich, ob ich wüsste, wo die Herberge Santa Marina ist, und ob ich da auch übernachten will.
Ich zeige ihr den Weg und verneine ihre Frage.
Dann nehme ich die Strecke nach Ponferrada unter die Füße, während es sich leicht bezieht. Endlich etwas kühler.
Kurz nach 17 Uhr bin ich im Hotel. Knappe 36 km waren das Heute.

Sonntag, 29. September 2013

03. Etappe - 29.9.2013 - Teil 2 - Ankunft in Rabanal del Camino

Als die Sonne aufgeht, sehe ich meinen Schatten vor mir. Und die Sonne ist warm. Nach einer Stunde genehmige ich mir ein Bocadillo con Jamon. Der Schinken ist fingerdick in dem riesigen Bocadillo. Die 4 Euros ist es mir wert.
Der Weg nach Rabanal ist von jetzt an so, wie ich es mir vorstelle. Die Sonne schaut immer wieder durch die Wolken und nur zum Schluss fallen ein paar Tropfen.
In Rabanal del Camino gehe ich zum ersten Mal nicht in die britische Herberge, sondern in die Privatherberge Pilar.
Und auch dort ist die Herberge am Abend hauptsächlich mit Amerikanern belegt.
Ich lerne dort aber auch die deutsche Pilgerin Bärbel kennen, die den kompletten Weg von St. Jean Pied an gelaufen ist. Sie bestätigt meinen Eindruck, dass extrem viele Amerikaner auf dem Weg sind.
Da hat wohl der Film "The way"  mit Martin Sheen in den USA eine ähnliche Wirkung entfaltet, wie sie Hape Kerkeling mit seinem Buch in Deutschland bewirkt hat.
Wohlgemerkt : die Amerikaner sind sind sehr nette und freundliche Pilger.
Ich genehmige mir jedenfalls heute mein erstes Cerveza con limon und lasse den Tag ruhig ausklingen.
Morgen geht es nach Molinaseca, oder wenn es extrem gut läuft gleich nach Ponferrada.

03. Etappe - 29.9.2013 - Teil 1 - aus Astorga heraus

Die Nacht ist etwas unruhig. Der spanische Radfahrer über bewegt sich oft. Eigentlich kein Problem. Nur knarrt das Bett jedesmal. Ich habe zwar Stöpsel in den Ohren, aber völlig dicht sind auch die nicht.
So döse ich mehr und habe, wie sollte es auch anders sein, Hunger. Die 31 km fordern ihren Tribut.
Dann fängt auch noch meine rechte Achillesferse an zu schmerzen . So mache ich mitten in der Nacht Dehnungen im Bett.
Um 6 wird es unruhig. Ich bleibe aber noch bis kurz vor 7 liegen.
Dann geht es wieder los.
Meine Füße sind erstaunlich gut, auch die Achillesferse.
Es ist natürlich noch dunkel. Im Gehen esse ich 2 Bananen und trinke eine ganze Flasche Mineralwasser. Das muss erst einmal reichen.
Ich sehe die Sterne. Nanu ? Keine Wolken ?  Tatsächlich sind nur vereinzelt Wolken am Himmel.


Samstag, 28. September 2013

02. Etappe - 28.9.2013 - Teil 3 - Astorga

Auf dem Weg nach Astorga geht es über steinige unebene Wege. Meine Füße mögen das gar nicht. Aber ein Zurück gibt es nicht mehr. An einer leichten Steigung bleibe ich stehen und stelle fest, dass mir etwas schwindelig ist. Wie das ? Da gleichzeitig mein Magen knurrt ist die Sache klar : Ich sollte mal wieder etwas essen. Also wühle ich im Rucksack herum und fördere ein Pan zu Tage, welches ich auf dem weiteren Weg verzehre.
Das Wetter ist stabil. Gelegentlich schaut die Sonne heraus. Ich begegne erstaunlich wenigen Pilgern. Die Pilger aus meiner Herberge, die nach Astorga wollten, sind deutlich vor mir gestartet. Die Pilger aus Hospital de Orbigo sind wahrscheinlich auch vor mir. Ich komme tatsächlich trocken nach Astorga.
Leider macht mir meine Kamera Sorgen. Im elektronischen Sucher meiner Olympus Om-d sind vor einigen Stunden senkrechte rote Streifen aufgetaucht. Die Bilder sind nach wie vor in Ordnung. Nur hoffe ich, dass die Kamera nicht völlig ausfällt. Ich habe zum ersten Mal keine 2.Kamera mit. Ich kann nur hoffen.
Nach dem ich die "Murmelbahn" vor Astorga passiert habe, checke ich in der städtischen Herberge ein.
Ich entschließe mich diesmal zum Duschen die Handtücher mitzunehmen, was sich als zweckmäßig erweist.
Danach gebe ich meine extrem müffelnde Wäsche zum waschen ab, da man den Trockner nicht selbst bedienen darf.
Dann noch zum Supermercado und der Tag ist fast gelaufen.

02. Etappe - 28.9.2013 - Teil 2 - auf nach Astorga

Um halb 12 treffe ich in Hospital de Orbigo ein. Ich stärke mich in einer Bar mit einem Stück Tortilla. Soll ich weitergehen oder nicht. Meine Füße sind ok. Beine auch, aber sonst fühle ich mich nicht 100% fit.
Ich überlege in "San Miguel" abzusteigen. Eine Künstlerherberge ist für einen Fotografen eigentlich Pflicht. Aber es regnet nicht mehr. Und ich entschließe mich doch Astorga in Angriff zu nehmen. Nochmal 3 Bis 3 1/2 Stunden.
Aber die Entscheidung erweist sich als richtig. Kurz hinter Hospital kommt die Sonne durch. Ich sehe zum ersten Mal meinen Schatten vor mir. So soll es sein.

02. Etappe - 28.9.2013 - Teil 1 - Hospital de Orbigo oder Astorga

Bin seit 2 Stunden unterwegs. Das Wetter ist gelinde gesagt Scheiße. (pardon)
Die Vorhersage für die nächste Woche ebenso. Naja, der Weg ist das Ziel. Bin in circa einer Stunde in Hospital de Orbigo.

Freitag, 27. September 2013

01. Etappe - 27.9.2013 - in der Herberge

Wir sind circa 25 Pilger in der Herberge "San Antonio de Padua". Sehr zu meinem Erstaunen bin ich der einzige deutsche. Ein paar wenige Kanadier, sonst nur Pilger aus den USA. Wie in den Jahren zuvor muss ich feststellen, das die Amerikaner sehr lockere nette Leute sind. Leider ist es beim gemeinsamen Abendessen sehr laut, so das ich manchmal Probleme habe den englischen Gesprächen zu folgen. Das Menü selber ist sehr gut, 4 Gänge müssen reichen.
Nach dem Essen stelle ich fest, dass es nicht mehr regnet. Also noch einen kurzen Marsch durch die Gemeinde.
Und dann geht es ab ins Bett. Morgen geht es nach Hospital de Orbigo oder Astorga. 14  oder 31 km. Mal sehen, wie gut ich drauf bin. Vor allem meine Füße. Blasen habe ich keine, und ich werde bestimmt auch keine bekommen. Nur die Arthrose in meinen Zehen könnte mir mehr Probleme bereiten als sonst auch schon.
Ich werde sehen.
Gute Nacht.

01. Etappe - 27.9.2013 - Teil 2

11:39 Uhr. Ich steige in La Virgen del Camino aus dem Bus.
Ich bin ein Pilger. Ich gehe an einer Bar vorbei, vor der ein paar Pilger sitzen. Eine Frau und ein Mann lächeln mich an, ich lächle zurück. "Buen Camino" grüssen wir uns , na geht doch.
Ich gehe zum Supermarkt und besorge noch etwas Proviant, und dann geht es los.
Mein Camino beginnt.
Ich gehe den Abzweiger links von der Hauptstraße Richtung Villar de Mazarife,  und es fängt an zu regnen. Erst ein paar Tropfen, dann immer mehr. Der Regen wird mich den ganzen Tag begleiten.
Zum Glück hat mir meine Freundin zu Weihnachten eine super Regenhose geschenkt. Die ist atmungsaktiv, fühlt sich aber wie Stoff an. Sehr angenehm zu tragen. Viele Pilger bevorzugen einen Poncho, da der Rucksack dann gleich mitgeschützt ist. Ausserdem scheinen viele Pilger in Regenhosen sehr zu schwitzen. Ich komme damit jedoch bestens klar.
Mittlerweile führt der Weg über eine Schotterpiste. Ich bin diesen Weg schon 3 Mal gelaufen, aber nie bei Regen.
Ich sehe eine Schafherde die von einem Schäfer mit Regenschirm gehütet wird.
Ich bleibe stehen um ein Foto zu machen. Der Schäfer winkt in die Richtung des Weges. Er denkt wohl, ich habe mich verlaufen. Ich winke zurück und gehe weiter.
Ich passiere mehrere Felder mit vertrockneten Sonnenblumen. Der Regen wird stärker. Zum Glück habe ich meine Systemkamera mit. Die stört der Regen nicht. Ich kann unbeschwert fotografieren, ich muss nur aufpassen keine Tropfen auf die Linse zu bekommen.
Ich bin mittlerweile auf dem Asphaltstück kurz vor Villar de Mazarife. Riesige Schlaglöcher "zieren" die Straße.
Mit solchen Löchern wäre die Straße in Deutschland wahrscheinlich gesperrt worden.
Ich erreiche endlich mein Ziel. Es waren nur 15 Kilometer, aber genug zum Eingewöhnen.
Ich wollte vielleicht die erste Herberge auf der rechten Seite am Ortseingang nehmen, was ich auch gerne tue. Denn vor der Herberge turnen 2 junge Katzen herum, die auch sofort meinen Rucksack besteigen.
Ich liebe Katzen.
Nachdem ich geduscht habe, habe ich auch gleich einen guten Tipp für jeden Pilger :
Nehmt immer ein Handtuch mit zum Duschen, sonst müsst ihr euch mit einem Shirt abtrocknen.

01. Etappe - 27.9.2013 - Teil 1

Leise ertönt Musik und wird immer lauter. Mein Smartphone versucht mich zu wecken. Christina Lux säuselt "Embrace". Es ist kurz vor 7. Gefühlte Uhrzeit 5:26 Uhr.
Aber erst "The Sweet" schaffen es mich mit Fox on the run" zum Aufstehen zu bewegen.
In genau 1 1/2 Stunden fährt der Bus nach Leon. Dann bin ich wieder zurück auf DEM Weg.
Nachdem ich mir eine Ladung Wasser ins Gesicht geworfen habe, mache ich mich auf den Weg zum Frühstücksbuffet.
Ich habe Hunger, aber kaum Appetit, für mich sehr ungewöhnlich. Zumindest der mangelnde Appetit.
Der Kaffee aus dem Automaten ist unterirdisch. Ich teste den Cappuccino, der ist nicht ganz so schlimm.
Eine halbe Stunde später habe ich das Hotel in voller Pilgerausrüstung verlassen, und begebe mich zum Busbahnhof.
Um 8:30 soll mein Bus abfahren, wie viele andere Busse auch. Nur Leon steht nirgends dran. Lesen müsste man können. Auf meinem Ausdruck steht "Linea Gijon-Coruna". Also Plattform 16.
Eine halbe Stunde nach Oviedo geht es dann los. Die ersten Tropfen fallen gegen die Scheiben. Die Vorhersage scheint also zu stimmen.
In Leon ist das Wetter jedoch gut. Leicht bewölkt und warm.
Optimales Pilgerwetter.
Ich sehe die ersten Pilger, aber weder grüssen sie mich, noch grüsse ich sie. Noch komme ich mir nicht dazugehörig vor.
Ich hole mir einen Stempel in der Tourist-Info und dann geht es zum Bus nach La Virgen del Camino. Ich mache Heute nur eine kurze Anfangsetappe.
Zum Eingewöhnen.

Donnerstag, 26. September 2013

26.9.2013 - Landung mit Katze

Der Landeanflug nach Asturias begann. Das Flugzeug begann mit dem Sinkflug. Gelegentlich sackte es kurz durch.
Hinter mir miaut es. Miauen?
Ja.  Hinter mir sitzt eine junge Frau mit einem kleinen vergitterten Körbchen, in dem eine kleine Katze hockt.
Erstaunlicher Weise war dieses Miauen das einzige Geräusch, welches die Katze während des gesamten Fluges von sich gegeben hat. Aber zum Jammern gibt es keinen Grund. Denn die Landung verläuft sonst problemlos.
Mit grosser Spannung und voller Erwartung begebe ich mich dann zum Gepäckband.
Und tatsächlich : nach ein paar Minuten halte ich meinen Rucksack in den Händen.
Unversehrt.  Ich freue mich riesig. Noch riesiger ist mein Hunger.
Ich gehe zielstrebig zu einem Stand mit Bocadillos, wie die belegten Brote hier heißen.
5,90 € für ein kleines Bocadillo mit Chorizo?
Mein Hunger wird kleiner. Ich beschließe bis Oviedo zu warten. 15 Minuten später sitze ich im Bus. Da ich letztes Jahr unfreiwillig 2  Tage in Oviedo verbringen musste, um auf meinen verspäteten Rucksack zu warten, kenne ich mich dort ein wenig aus. Daher bin ich auch kurz nach der Ankunft in Oviedo schon im Hotel.
Das Einchecken scheint erst problemlos zu laufen, bis ich feststelle, das meine EC-Karte nicht funktioniert.
Ich muss bar bezahlen. Ich habe zwar noch eine Prepaid - Kreditkarte dabei, aber die habe ich noch nie im Ausland benutzt. Es gibt daher keine Garantie, das sie in Spanien funktioniert.
Mein Magen knurrt, ich habe Hunger. Also auf in die Altstadt, etwas zu essen besorgen, und (fast noch wichtiger) die EC-Karte an einem Automaten testen.
Ich riskiere es bei der CajaAsturias. Sehr zu meiner Freude funktioniert die Karte einwandfrei. Es muss also am Hotel gelegen haben.
Jetzt wird etwas zu essen gekauft, gegessen, ein paar Fotos in der Altstadt gemacht, und um 22 Uhr geht es dann ins Bett.
Ausserdem habe ich keine Lust mehr zu schreiben.
Gute Nacht.


26.9.2013 - Der Flug nach Asturias

Um 5:30 bin ich heute Morgen aufgewacht. Immerhin habe ich knapp 7 Stunden durchgeschlafen.
Nachdem ich immer wieder eingedöst bin, stehe ich um 7:30 Uhr auf. Nach dem ich geduscht habe, checke ich nochmals das Wetter in Leon.
Regen, Regen und nochmals Regen.
Naja, einen echten Pilger darf so etwas nicht abschrecken.
Um 8 bin ich beim Frühstück.
2 Brötchen, 2 Schalen Joghurt und ein Ei. Das muss bis Oviedo reichen.
Draussen ist es kühl, aber trocken.
Um 8:45 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Flughafen.
An den AirBerlin Schaltern ist wenig los. Aber einchecken tue ich eh am Automaten. Rucksack im grossen Müllsack verstaut und ab zum Sperrgut-Schalter.
Nun habe ich noch gut 1 1/2 Stunden bis zum Flug.
Ich entschließe mich schon durch die Sicherheitskontrolle zu gehen.
Oh graus. Eine Riesenschlange steht vor dem Eingang zur Kontrolle.
Aber nach gut 20 Minuten bin ich dran, im doppelten Sinne.
Die letzten Jahre bin ich jedes mal ohne Beanstandungen durchgewunken worden.
Aber diesmal piept es.
Die neuen Schuhe ?
Egal, der Kontrolleur filzt mich genauestens.
Taschen leer machen, Schuhe aus und ab auf das Band.
Danach darf ich aber weiter.
Nun muss nur noch der Flug pünktlich gehen, dann wäre alles in Butter.
Letztes Jahr traf mein Flieger mit einer Stunde Verspätung in Palma de Mallorca ein.
Ich persönlich habe den Anschluss nach Asturias gerade noch bekommen, bloß mein Rucksack nicht.
So durfte ich einen Tag länger in Oviedo verweilen, bis mein Gepäck am nächsten Tag nachgeliefert wurde.
Auch diesmal stehe ich ungeduldig am Gate. Denn die Maschine trifft erst 20 Minuten vor meiner Abflugszeit ein, und starten tun wir dann auch mit 25 Minuten Verspätung.
Wenn jetzt der Flug glatt verläuft, hat das Bodenpersonal 45 Minuten Zeit, das Gepäck umzuladen.
Hoffentlich genug. Ich werde sehen.
Ich selber fühle mich etwas krank. Leichte Halsschmerzen, ab und zu muss ich niesen.
Egal, wird schon.
Mit 25 Minuten Verspätung treffen wir in Palma ein.
Sehr zu meiner Freude sehe ich, das mein Anschlussflug auch leicht Verspätung hat.
In diesem Fall freut mich das, denn dann dürfte mein Rucksack auf jeden Fall mitkommen.
Ein paar Augenblicke überlege ich sogar noch am heutigen Tag nach Leon weiter zu fahren.
Das Hotel in Oviedo könnte ich kostenlos stornieren, dank Booking.com.
Ein günstiges Hotel in Leon gebe es bei Booking.com auch. Aber ich verwerfe die Idee dann doch.
Noch halte ich meinen Rucksack nicht in den Händen.
Ausserdem wäre ich recht spät in Leon.
Grossen Hunger habe ich auch schon. Bei einer sofortigen Weiterfahrt nach Leon habe ich keine Zeit etwas zu essen.
Also bleibe ich die erste Nacht doch in Oviedo.
Noch eine halbe Stunde bis Asturias.
Ich habe großen Hunger.
Der von den Stewardessen gereichte Snack und der Saft haben nur wenig gebracht.
Werde wohl auf dem Flughafen einen Automaten plündern.
Die beiden Spanier neben mir lesen beide in ihrem E-Book.
Natürlich spanische Schrift.
Ich kann kein Wort lesen. Meine Spanischkenntnisse sind eben nur rudimentär, wenn überhaupt.
Aber es reicht gerade so für den Weg, für die Herbergen und für das Restaurant. Damit bin ich vielen Pilgern schon etwas voraus.
Apropos Restaurant :  Ich habe immer noch Hunger.

Mittwoch, 25. September 2013

25.9.2013 - Die Anreise zum Flughafen

Es ist 20 Uhr.
Ich sitze im Kielius Bus, der mich von Kiel zum hamburger Flughafen bringt. Genauer gesagt zum Hotel, welches 15 Gehminuten vom Flughafen entfernt ist.
Von dort kann ich dann Morgen früh den Flieger stressfrei pünktlich erreichen.
Es regnet in Strömen. Eigentlich stört mich das nicht.
Das dumme ist nur, das die Wettervorhersage für Leon für die nächsten 5 Tage ebenfalls viel Regen vorausgesagt hat.
Damit wäre auch klar :
Ich werde also wieder den Weg von Leon nach Santiago de Compostela gehen.
Nicht den Küstenweg und nicht den Primitivo.
Vielleicht nächstes Jahr.
Aber dieses Jahr möchte ich auch Fisterra und Muxia zu Fuß erreichen.
Im Regen kenne ich den Camino Frances noch nicht.
Und im Gegensatz zu Kiel soll es tagsüber immer über 20 Grad sein.
Also zumindest  ein warmer Regen.
Mal was anderes. Ich muss nur darauf achten, das meine Herbergen einen Trockner haben.
Sonst könnte ich Probleme mit dem Trocknen der gewaschenen Wäsche bekommen.
Aber erst einmal hoffe ich heute um 21 Uhr im Hotel zu sein,  damit ich um 22 Uhr schlafen kann.
Morgen wird ein langer Tag.